Uncategorised

Hilfsprojekt in Uganda

Willkommen auf meiner privaten Webseite über mein Hilfsprojekt "Kampala View" in Bunamwaya/Uganda

Unser Verein

"Kampala View e.V. Biedenkopf"

Auf der Kreuzwiese 5

35216 Biedenkopf

Erster Vorsitzender: Frank Klein

Tel.: 06461-3059987  /  0172-7884326

E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

 

Spendenkonto (Onlinekonto)

Sparkasse Marburg-Biedenkopf

BLZ: 533 500 00

Kto.: 111 00 71 597

IBAN: DE14 5335 0000 1110 0715 97

BIC: HELADEF1MAR

 

Zahlungsempfänger: Kampala View e.V. Biedenkopf

Verwendungszweck: Spende, Mitgliedsbeitrag, u.Ä.

 
Download Aufnahmeantrag
Download Satzung

Der Mitgliedsbeitrag beträgt 60 Euro im Jahr.

Bildung in Uganda

Schulpflicht - Anspruch und Wirklichkeit:

In Uganda besteht seit 1997 grundsätzlich Schulpflicht für Kinder unter 15 Jahren. Jeder Bürger hat Anspruch auf 7 Jahre Schulunterricht. Der Besuch der Grundschule ist seit einigen Jahren für die ersten 4 Kinder einer Familie kostenfrei, für alle weiteren muss jedoch bezahlt werden. Der ugandische Staat unterstützt die Familien, indem er jeder Schule 12000 Schilling (etwa 3,50 Euro - Stand 2013) pro Jahr für jedes Schulkind zahlt. So soll einer breiten Masse zumindest eine gewisse Grundbildung ermöglicht werden. All diese Maßnahmen sind im Vergleich zu den Verhältnissen noch vor wenigen Jahren ein Riesenfortschritt, doch es ist immer noch viel zu wenig, um allen Kindern und Jugendlichen die Möglichkeit einer guten Schulbildung zu geben.

Ein regelmäßiger Schulbesuch ist vielen Kindern auch heute noch aus mehreren Gründen unmöglich. Die Abschaffung der Grundschulgebühr führte zu einem Sinken der Qualität des Schulunterrichts, da keine Lernmittel mehr gekauft werden konnten und gut ausgebildete Lehrer wegen des geringen Gehalts abwanderten. Die Schulen erhoben daher eigene, erhebliche Nebengebühren, die einem Schulgeld gleichkommen (ca. 40 Euro pro Jahr in einer Dorfschule/ ca. 140 Euro in der Stadt). Dazu kommen Kosten für Schuluniform, Hefte, Essen und andere Dinge. Ein Großteil der Schulen sind Ganztagsschulen, in denen auch die Unterkunft bezahlt werden muss. Viele Eltern sind nicht in der Lage, diese Gebühren für ihre Kinder zu bezahlen. Weiterhin müssen viele Kinder aktiv zum Lebensunterhalt ihrer Familien beitragen oder auf jüngere Geschwister aufpassen. In der Erntezeit kommen die Schüler nicht immer regelmäßig, weil sie auf den Feldern helfen müssen. Während der Trockenzeit, in der die Eltern nichts ernten und folglich auch nichts verkaufen können, fehlt das Geld, um die Schulkosten zu bezahlen. Deshalb kann immer noch ein hoher Prozentsatz aller Kinder nicht einmal die 7-jährige Grundschule besuchen.

In einem Land wie Uganda, in dem die Hälfte der Bevölkerung jünger als 14 Jahre alt ist, müsste das Schulsystem jedoch einen besonderen Stellenwert haben. Die Realität sieht anders aus. Die meisten Kinder und Jugendlichen Ugandas kommen über einen Grundschulbesuch nicht hinaus und so liegt die Analphabetenquote bei 34% (Stand 2010). Noch schlimmer ist die Lage für Mädchen. Nur ca. 45% der weiblichen Bevölkerung über 10 Jahren sind des Lesens und Schreibens kundig. Daraus ergibt sich eine lebenslange Diskriminierung mit großer persönlicher Not.

 

Schulsystem:

Das ugandische Schulsystem hat seine Wurzeln in der britischen Kolonialzeit. Schuluniform ist Pflicht - jede Schule kreiert ihre eigene. Unterrichtet wird ganztags - zusätzlich gibt es Hausaufgaben. Das Schuljahr ist unterteilt in Trimester (Terms), die jeweils durch kleine Ferien unterbrochen sind (1.Term Febr.- Mai / 2.Term Mai - Aug. / 3.Term Sept. - Nov.). Nach jedem Term wird ein Zeugnis erteilt. Anfang Dezember, am Ende des 3.Terms, gibt es eine Prüfungsphase und das letzte Zeugnis, welches über die Versetzung entscheidet. Dann folgen die großen Ferien bis Anfang Februar. Das Schulgeld muss zu Beginn jeden Terms bezahlt werden.

Die ugandischen Schulen vermitteln überwiegend ein rein akademisches Wissen. Dieses im Jahre 1962 von den Briten übernommene Schulsystem hilft den Schülern, wenn sie auf weiterbildende Schulen gehen. Doch das sind die wenigsten. Allen anderen Schülern fehlt eine praxisnahe Ausbildung. Zwischen dem erlernten Schulwissen und den zur Ausbildung eines Berufes notwendigen Kenntnissen klafft eine große Lücke.

1. Nursery (Kindergarten):

In den Kindergarten gehen Kinder im Alter von 3 bis 6 Jahren für 3 Jahre. Kindergärten gibt es allerdings nicht flächendeckend, in vielen Gegenden, speziell in entlegenen, ländlichen Gebieten gar nicht.

2. Primary school (Grundschule):

Die Primary besuchen gewöhnlich Kinder im Alter von 6 bis 12 Jahren. Die Grundschule dauert 7 Jahre, es besteht Schulpflicht und der Besuch ist offiziell gebührenfrei für die ersten 4 Kinder jeder Familie. Kostenbeiträge von ca. 10 Euro pro Term sind trotzdem zu entrichten, um zum Beispiel Lernmaterial und Essen zu bezahlen. Die 7. Klasse wird mit dem PLE (primary leaving examination) abgeschlossen, der zum Besuch der Secondary school berechtigt.

3. Secondary school (Mittel- und Oberschule):

Die Secondary kann man 4 oder 6 Jahre besuchen. Die so genannte Mittelschule (Secondary school) mit den Klassenstufen 8 bis 11 dauert 4 Jahre. Dann gibt es Abschlussprüfungen. Wer die besteht, erhält den O-Level Abschluss (ordinary level) und kann dann zwei weitere Jahre die Oberschule (Advanced Secondary school - A-Level) mit den Klassenstufen 12 und 13 besuchen. Hier kann man als Abschluss das UACE ("Uganda Advanced Certificate of Education") erwerben, das zum Besuch einer Universität berechtigt. Die Schulgebühren liegen in der Secondary school zwischen 100 und 200 Euro pro Jahr an staatlichen Schulen, bei bis zu 600 Euro an privaten. Je besser die Schule, desto höher die Gebühren. Da schon 100 Euro für die meisten Familien zu teuer ist, verlassen die meisten Schüler die Schule nach der 7. Klasse der Grundschule. Insgesamt besuchen weniger als 15% aller Kinder die Secondary school.

4. University (Universität)


Es gibt inzwischen 8 öffentliche Universitäten (Stand 2013) und einige Privatunis. Alle kosten viel Geld und ein Arbeitsplatz hinterher ist ungewiss. Einen Universitätsabschluss erreicht nur eine äußerst geringe Anzahl ugandischer Jugendlicher.

Eine duale Ausbildung mit Lehrstelle bei einem Arbeitgeber und Berufsschule gibt es in Uganda nicht. Neben den öffentlichen Schulen gibt es auch private Schulen, Missionsschulen und Internatsschulen (Boarding schools). Die Qualität der Ausbildung ist hier erheblich besser. Doch die hohen Schulgebühren können die meisten Ugander nicht bezahlen.

 

Probleme:


Häufig sind die Klassen überfüllt, 80 bis 100 Schüler in einer Klasse sind keine Seltenheit. Viele Schulen unterrichten ohne Bücher. Auf den Dörfern ohne Strom gibt es so auch keine Kopien von Arbeitsblättern für die Schüler. Die Lehrer lesen oder sprechen vor, die Schüler sprechen nach und/oder schreiben auf und lernen auswendig. In der Grundschule wird Englisch als Fremdsprache unterrichtet. Spätestens ab der 4. Klasse werden alle Fächer in Englisch unterrichtet. Für viele, vor allem auf dem Dorf, eine unüberwindbare Hürde. Die Lehrer sind schlecht ausgebildet und bei einer Bezahlung von 50 bis 80 Euro im Monat auch schlecht motiviert. Das führt zu einer weiteren Verschlechterung der Qualität des Unterrichts. Schulgebühren und Unterrichtsmaterialien sind für die meisten ugandischen Familien unerschwinglich, die Unterstützung durch den Staat ist zu gering. Oft sind Schulen, vor allem in entlegenen, ländlichen Gebieten, nur mit einem stundenlangen Fußmarsch zu erreichen. Zu lang und zu gefährlich für Kinder, besonders für Mädchen, in einem Land, in dem Vergewaltigung selten bestraft wird. Die Schulen sind oft in sehr schlechtem Zustand, haben eine desolate Ausstattung und kaum Material zur Abhaltung eines normalen Unterrichts. Im ländlichen Bereich gibt es keinen Strom- und Wasseranschluss. Die hygienischen Bedingungen sind furchtbar. Die wenigen existierenden Toiletten sind in katastrophalem Zustand - einfachste Plumpsklos ohne Spülung, ohne Türen, beschmiert und verunreinigt. In einigen Schulen gibt es gar keine Toiletten und die Kinder müssen ihre Notdurft im Freien verrichten. Große Probleme bereiten auch die Auswirkungen von Malaria und HIV/AIDS.