Unser Verein

"Kampala View e.V. Biedenkopf"

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Bildung in Uganda

Schulpflicht - Anspruch und Wirklichkeit:

In Uganda besteht seit 1997 grundsätzlich Schulpflicht für Kinder unter 15 Jahren. Jeder Bürger hat Anspruch auf 7 Jahre Schulunterricht. Der Besuch der Grundschule ist seit einigen Jahren für die ersten 4 Kinder einer Familie kostenfrei, für alle weiteren muss jedoch bezahlt werden. Der ugandische Staat unterstützt die Familien, indem er jeder Schule 12000 Schilling (etwa 3,50 Euro - Stand 2013) pro Jahr für jedes Schulkind zahlt. So soll einer breiten Masse zumindest eine gewisse Grundbildung ermöglicht werden. All diese Maßnahmen sind im Vergleich zu den Verhältnissen noch vor wenigen Jahren ein Riesenfortschritt, doch es ist immer noch viel zu wenig, um allen Kindern und Jugendlichen die Möglichkeit einer guten Schulbildung zu geben.

Ein regelmäßiger Schulbesuch ist vielen Kindern auch heute noch aus mehreren Gründen unmöglich. Die Abschaffung der Grundschulgebühr führte zu einem Sinken der Qualität des Schulunterrichts, da keine Lernmittel mehr gekauft werden konnten und gut ausgebildete Lehrer wegen des geringen Gehalts abwanderten. Die Schulen erhoben daher eigene, erhebliche Nebengebühren, die einem Schulgeld gleichkommen (ca. 40 Euro pro Jahr in einer Dorfschule/ ca. 140 Euro in der Stadt). Dazu kommen Kosten für Schuluniform, Hefte, Essen und andere Dinge. Ein Großteil der Schulen sind Ganztagsschulen, in denen auch die Unterkunft bezahlt werden muss. Viele Eltern sind nicht in der Lage, diese Gebühren für ihre Kinder zu bezahlen. Weiterhin müssen viele Kinder aktiv zum Lebensunterhalt ihrer Familien beitragen oder auf jüngere Geschwister aufpassen. In der Erntezeit kommen die Schüler nicht immer regelmäßig, weil sie auf den Feldern helfen müssen. Während der Trockenzeit, in der die Eltern nichts ernten und folglich auch nichts verkaufen können, fehlt das Geld, um die Schulkosten zu bezahlen. Deshalb kann immer noch ein hoher Prozentsatz aller Kinder nicht einmal die 7-jährige Grundschule besuchen.

In einem Land wie Uganda, in dem die Hälfte der Bevölkerung jünger als 14 Jahre alt ist, müsste das Schulsystem jedoch einen besonderen Stellenwert haben. Die Realität sieht anders aus. Die meisten Kinder und Jugendlichen Ugandas kommen über einen Grundschulbesuch nicht hinaus und so liegt die Analphabetenquote bei 34% (Stand 2010). Noch schlimmer ist die Lage für Mädchen. Nur ca. 45% der weiblichen Bevölkerung über 10 Jahren sind des Lesens und Schreibens kundig. Daraus ergibt sich eine lebenslange Diskriminierung mit großer persönlicher Not.

 

Schulsystem:

Das ugandische Schulsystem hat seine Wurzeln in der britischen Kolonialzeit. Schuluniform ist Pflicht - jede Schule kreiert ihre eigene. Unterrichtet wird ganztags - zusätzlich gibt es Hausaufgaben. Das Schuljahr ist unterteilt in Trimester (Terms), die jeweils durch kleine Ferien unterbrochen sind (1.Term Febr.- Mai / 2.Term Mai - Aug. / 3.Term Sept. - Nov.). Nach jedem Term wird ein Zeugnis erteilt. Anfang Dezember, am Ende des 3.Terms, gibt es eine Prüfungsphase und das letzte Zeugnis, welches über die Versetzung entscheidet. Dann folgen die großen Ferien bis Anfang Februar. Das Schulgeld muss zu Beginn jeden Terms bezahlt werden.

Die ugandischen Schulen vermitteln überwiegend ein rein akademisches Wissen. Dieses im Jahre 1962 von den Briten übernommene Schulsystem hilft den Schülern, wenn sie auf weiterbildende Schulen gehen. Doch das sind die wenigsten. Allen anderen Schülern fehlt eine praxisnahe Ausbildung. Zwischen dem erlernten Schulwissen und den zur Ausbildung eines Berufes notwendigen Kenntnissen klafft eine große Lücke.

1. Nursery (Kindergarten):

In den Kindergarten gehen Kinder im Alter von 3 bis 6 Jahren für 3 Jahre. Kindergärten gibt es allerdings nicht flächendeckend, in vielen Gegenden, speziell in entlegenen, ländlichen Gebieten gar nicht.

2. Primary school (Grundschule):

Die Primary besuchen gewöhnlich Kinder im Alter von 6 bis 12 Jahren. Die Grundschule dauert 7 Jahre, es besteht Schulpflicht und der Besuch ist offiziell gebührenfrei für die ersten 4 Kinder jeder Familie. Kostenbeiträge von ca. 10 Euro pro Term sind trotzdem zu entrichten, um zum Beispiel Lernmaterial und Essen zu bezahlen. Die 7. Klasse wird mit dem PLE (primary leaving examination) abgeschlossen, der zum Besuch der Secondary school berechtigt.

3. Secondary school (Mittel- und Oberschule):

Die Secondary kann man 4 oder 6 Jahre besuchen. Die so genannte Mittelschule (Secondary school) mit den Klassenstufen 8 bis 11 dauert 4 Jahre. Dann gibt es Abschlussprüfungen. Wer die besteht, erhält den O-Level Abschluss (ordinary level) und kann dann zwei weitere Jahre die Oberschule (Advanced Secondary school - A-Level) mit den Klassenstufen 12 und 13 besuchen. Hier kann man als Abschluss das UACE ("Uganda Advanced Certificate of Education") erwerben, das zum Besuch einer Universität berechtigt. Die Schulgebühren liegen in der Secondary school zwischen 100 und 200 Euro pro Jahr an staatlichen Schulen, bei bis zu 600 Euro an privaten. Je besser die Schule, desto höher die Gebühren. Da schon 100 Euro für die meisten Familien zu teuer ist, verlassen die meisten Schüler die Schule nach der 7. Klasse der Grundschule. Insgesamt besuchen weniger als 15% aller Kinder die Secondary school.

4. University (Universität)


Es gibt inzwischen 8 öffentliche Universitäten (Stand 2013) und einige Privatunis. Alle kosten viel Geld und ein Arbeitsplatz hinterher ist ungewiss. Einen Universitätsabschluss erreicht nur eine äußerst geringe Anzahl ugandischer Jugendlicher.

Eine duale Ausbildung mit Lehrstelle bei einem Arbeitgeber und Berufsschule gibt es in Uganda nicht. Neben den öffentlichen Schulen gibt es auch private Schulen, Missionsschulen und Internatsschulen (Boarding schools). Die Qualität der Ausbildung ist hier erheblich besser. Doch die hohen Schulgebühren können die meisten Ugander nicht bezahlen.

 

Probleme:


Häufig sind die Klassen überfüllt, 80 bis 100 Schüler in einer Klasse sind keine Seltenheit. Viele Schulen unterrichten ohne Bücher. Auf den Dörfern ohne Strom gibt es so auch keine Kopien von Arbeitsblättern für die Schüler. Die Lehrer lesen oder sprechen vor, die Schüler sprechen nach und/oder schreiben auf und lernen auswendig. In der Grundschule wird Englisch als Fremdsprache unterrichtet. Spätestens ab der 4. Klasse werden alle Fächer in Englisch unterrichtet. Für viele, vor allem auf dem Dorf, eine unüberwindbare Hürde. Die Lehrer sind schlecht ausgebildet und bei einer Bezahlung von 50 bis 80 Euro im Monat auch schlecht motiviert. Das führt zu einer weiteren Verschlechterung der Qualität des Unterrichts. Schulgebühren und Unterrichtsmaterialien sind für die meisten ugandischen Familien unerschwinglich, die Unterstützung durch den Staat ist zu gering. Oft sind Schulen, vor allem in entlegenen, ländlichen Gebieten, nur mit einem stundenlangen Fußmarsch zu erreichen. Zu lang und zu gefährlich für Kinder, besonders für Mädchen, in einem Land, in dem Vergewaltigung selten bestraft wird. Die Schulen sind oft in sehr schlechtem Zustand, haben eine desolate Ausstattung und kaum Material zur Abhaltung eines normalen Unterrichts. Im ländlichen Bereich gibt es keinen Strom- und Wasseranschluss. Die hygienischen Bedingungen sind furchtbar. Die wenigen existierenden Toiletten sind in katastrophalem Zustand - einfachste Plumpsklos ohne Spülung, ohne Türen, beschmiert und verunreinigt. In einigen Schulen gibt es gar keine Toiletten und die Kinder müssen ihre Notdurft im Freien verrichten. Große Probleme bereiten auch die Auswirkungen von Malaria und HIV/AIDS.

 

 

Das Land

Allgemeines:

 Uganda ist ein Binnenstaat in Ostafrika und grenzt im Norden an den Südsudan, im Osten an Kenia, im Süden an Tansania, im Südwesten an Rwanda und im Westen an die Demokratische Republik Kongo. Die Grenzen zu Kenia und Tansania verlaufen zum Teil durch den Victoriasee.

In Uganda werden insgesamt 43 verschiedene Sprachen gesprochen. Amtssprachen sind jedoch Englisch und Swahili, im autonomen Königreich Buganda auch noch Luganda.

Die Hauptstadt Ugandas ist Kampala. Sie hat ca. 1,4 Millionen Einwohner (Stand 2013), das Bevölkerungswachstum ist extrem hoch.

Uganda hat eine Fläche von 241040 Quadratkilometern und eine Gesamteinwohnerzahl von ca. 36 Millionen. Das entspricht einer Bevölkerungsdichte von 170 Einwohnern pro Quadratkilometer.

Uganda ist eine Republik mit einem Präsidialsystem. Staatsoberhaupt ist Präsident Yoweri Kaguta Museveni, Regierungschef ist Premierminister Amama Mbabazi. Uganda ist Mitglied der Afrikanischen Union, des Commonwealth of Nations, der Organisation der Islamischen Konferenz und der Ostafrikanischen Gemeinschaft.

Hauptreligion in Uganda ist das Christentum. 84% aller Ugander sind Christen, 12% Muslime, alle anderen sind Anhänger verschiedener Naturreligionen.

Die Währung Ugandas ist der Uganda-Schilling. 2013 betrug der Wechselkurs im Schnitt: 1 Euro = 3300 UGX.

Uganda belegt nach dem Human Development Index (HDI) Rang 160 von 175 Ländern (niedrigste Entwicklung). Der Index bezieht die Faktoren Bruttosozialprodukt pro Kopf, Lebenserwartung und Bildung ein. Danach gehört Uganda zu den am wenigsten entwickelten Ländern der Welt. Nach dem Bruttoinlandsprodukt steht Uganda an Stelle 170. Laut dem Weltbankbericht von 2012 lebt 38% der ugandischen Bevölkerungvon von weniger als 1,25 US-Dollar täglich. Damit gehört Uganda trotz seines momentanen Wirtschaftswachstums weiterhin auch zu den ärmsten Ländern der Welt.

 

Geschichte:

Uganda gehört zu der Region Ostafrikas, die auch als Wiege der Menschheit bezeichnet wird. Archäologische Funde legen nahe, dass bereits vor 150000 Jahren Menschen in Uganda lebten. Uganda, im Herzen Afrikas gelegen, war lange Zeit von der Außenwelt unbeachtet geblieben. Ende des 19. Jahrhunderts stießen Forscher auf der Suche nach den Quellen des Nils in das Gebiet des heutigen Ugandas vor. Das Land wurde britisches Protektorat. Am 09. Oktober 1962 erhielt Uganda seine Unabhängigkeit.

In der Zeit von 1966 bis 1986 unter den Regierungen von Milton Obote und Idi Amin war das Land geprägt von Diktatur, autoritärem Regierungsstil, Gewalttätigkeiten, schwersten Menschenrechtsverletzungen, bürgerkriegsartigen Zuständen und einem wirtschaftlichen Niedergang. Der 1966 gewaltsam an die Macht gekommene Obote wurde seinerseits 1971 durch einen Militärputsch unter Idi Amin abgelöst. Unmittelbar danach begann ein beispielloser Massenmord am eigenen Volk. Insgesamt starben während der 8-jährigen Herrschaft Amins mehr als 300000 Menschen gewaltsam. Ugandische Rebellen, unter ihnen der spätere Staatschef Yoweri Museveni, befreiten unter Führung tansanischer Truppen im April 1979 Uganda von der Schreckensherrschaft Idi Amins. Im September 1980 wurde Milton Obote erneut Staatsoberhaupt, er setzte sich bei Wahlen durch, die weder frei noch fair waren. Die Herrschaft Obotes übertraf in ihrer Brutalität und Gewaltbereitschaft noch die Zeit Idi Amins. Zwischen 1981 und 1985 kamen in Uganda ca. 1 Million Menschen ums Leben. Nach Obotes umstrittener Wiederwahl begann Yoweri Museveni einen Guerillakrieg im Südwesten Ugandas. 1986 eroberte Musevenis National Resistance Army (NRA) Kampala und Museveni übernahm die Macht.

Seit 1986 wird das Land nun von Yoweri Kaguta Museveni regiert. Es gibt sichtbare demokratische Ansätze und seit 1997 auch eine demokratische Verfassung. Auch hat die Regierung alle wichtigen internationalen Verträge und Konventionen unterzeichnet. Dennoch ist auch Musevenis Regierung nicht unumstritten. Es kam zu Menschenrechtsverletzungen und einer Verwicklung in interne militärische Auseinandersetzungen in den Nachbarländern. Das Recht auf freie Meinungsäußerung und auf Pressefreiheit wird weiterhin missachtet. Militärgerichte sprechen nach wie vor Todesurteile aus und es gibt Berichte über Folterungen an Gefangenen. Dennoch setzte eine gewisse Beruhigung und wirtschaftliche Erholung ein.

Gegen die Machtergreifung von Museveni gab es auch Widerstand. Vor der Lord´s Resistance Army (LRA) unter ihrem Anführer Joseph Kony, die für die Errichtung eines Gottesstaates kämpft, haben die Menschen in Uganda heute noch Angst. Der wohl brutalsten Rebellengruppe der Welt werden zahlreiche Verbrechen vorgeworfen. Sie plünderten, mordeten, folterten und verstümmelten im Prinzip wahllos. Vor allem Kinder wurden entführt, gezwungen für die LRA zu kämpfen und sexueller Gewalt, physischer und psychischer Qual ausgesetzt. In den vergangenen Jahren wurden im Schnitt etwa 500 Kinder pro Monat entführt. Fast die gesamte Bevölkerung in Norduganda wurde durch Konys Rebellengruppe intern vertrieben. Im Februar 2008 gab es endlich eine Wende im 22-jährigen Konflikt. Friedensverhandlungen zwischen der LRA und der Regierung wurden aufgenommen. In Norduganda ist seitdem eine große Veränderung in der Sicherheitslage zu sehen, seit Monaten gibt es keine Entführungen und kaum Überfälle. Doch die Ruhe könnte trügerisch sein. Rebellenführer Kony hat seine Aktivitäten im Moment nur in den Nordkongo und den Südsudan verlegt und auch den Friedensvertrag noch nicht unterschrieben.

 

Geographie:

Uganda ist von Seen, dem Weißen Nil (hier: Viktoria-Nil und Albert-Nil), Urwäldern und Savannen geprägt. Im Süden des Landes verläuft der Äquator. Der tiefste Punkt Ugandas ist der Unterlauf des Albert-Nils auf etwa 610 m über dem Meeresspiegel hin zum Albertsee, der 621 m über dem Meeresspiegel liegt. Der Margherita Peak (auch: Mount Stanley) im Ruwenzori-Gebirge als höchster Punkt ist 5110 m hoch. Beide Extrempunkte liegen relativ nahe beieinander. Rund 200000 Quadratkilometer der Gesamtfläche des Landes entfallen auf die Ländfläche, rund 40000 Quadratkilometer auf Wasserflächen. Wichtige Rohstoffe sind Kupfer, Kobalt, Kalkstein, Nickel und Steinsalz. Wasserkraft und landwirtschaftlich gut zu nutzender Boden stellen weitere Ressourcen dar. Im Jahre 2009 wurden zudem große Vorkommen von Erdöl und Erdgas entdeckt.

 

Fauna und Flora:

Uganda hat eine überaus artenreiche Tier- und Pflanzenwelt. Die Savanne Ostafrikas geht in den Regenwald Zentralafrikas über, was sich positiv auf die Artenvielfalt der Pflanzen und Tiere auswirkt. Neun Nationalparks und sechs Wildreservate zeugen von dieser Naturschönheit des Landes und dem Willen, diese zu schützen. Sie sind über das Land verteilt und liegen meist in der Nähe der Grenzen und weniger im Zentrum des Landes. Dadurch werden unterschiedliche Landschaften und Lebensgemeinschaften geschützt. Die bekanntesten Parks sind der Murchison Falls NP und der Queen Elizabeth NP. In Uganda kann man neben anderen typisch afrikanischen Tierarten die äußerst seltenen Waldelefanten, Uganda-Giraffen, Baumlöwen, Schimpansen und Berggorillas in ihrer natürlichen Umgebung beobachten.

 

Klima:

Auf das tropische Klima im Süden und in der Mitte des Landes wirkt sich aus, dass Uganda größtenteils auf einem Plateau um 1000 m über dem Meeresspiegel liegt. Das Klima ist tropisch warm, jedoch durch die Höhenlage deutlich abgekühlt. Deshalb ist es weder übermäßig heiß noch besonders kalt. Die Temperaturen schwanken zwischen 25 und 30°C tagsüber, nachts ist es meist um 17°C. Die Niederschläge waren früher auf das ganze Jahr verteilt, es gab nur zwei trockenere Perioden (Dezember bis Februar und Juni bis August). Mittlerweile gibt es in Uganda besonders im Norden jedoch Regionen, in denen es jahrelang nicht regnet, während der Rest des ehemals tropisch-feuchten Landes zunehmend in Monsunabhängigkeit gerät und nur noch über eine Regenzeit verfügt.

 

Bevölkerung:

In Uganda leben über 40 Völker zusammen, die jeweils eigene Sprachen, Kulturen und Bräuche, teilweise auch noch eigene Religionen haben. Sie bilden 2 Hauptgruppen: die Bantuvölker im Süden und die nilotischen und hamitonilotischen Völker im Norden. Von den ca. 36 Millionen Menschen, die in Uganda leben, sind mehr als die Hälfte jünger als 14 Jahre. Der Altersdurchschnitt beträgt 15 Jahre. Ugandas Bevölkerungswachstum ist immer noch steigend und liegt an 4. Stelle weltweit. Der größte Teil der Bevölkerung lebt in den ländlichen Regionen. Dort leben weiterhin fast 90% ohne Strom und/oder ohne Wasseranschluss. Familien bilden das soziale Netz. Eine Familie besteht oft aus 20 und mehr Personen - bedürftige Verwandte, AIDS-Waisen usw. eingeschlossen.

 

Gesundheitswesen:

Eines der Hauptprobleme sind die hygienischen Bedingungen. Nur 56% der Bevölkerung haben Zugang zu sauberem Trinkwasser, nur 41% zu Sanitäreinrichtungen. Besonders auf dem Land ist die Lage katastrophal. Oft teilen sich Mensch und Tier eine einzige Wasserstelle. Dies ist eine Brutstätte für lebensgefährliche Keime. Neben Typhus und Cholera werden auch einfache Durchfallerkrankungen für die mangelernährten Kinder schnell zur tödlichen Bedrohung.

Ein weiteres Problem ist das ständige Auftreten von Malaria. Noch gibt es keinen wirksamen Impfstoff und so sterben jedes Jahr Tausende, vor allem Kinder an dieser Krankheit.

Uganda war eines der ersten Länder Afrikas, die zugaben, von AIDS betroffen zu sein. Das führte frühzeitig zu Aufklärungskampagnen, die auch international unterstützt wurden. Auch wird HIV/AIDS in Uganda im Vergleich zu anderen afrikanischen Staaten sehr offen diskutiert. All dies führte zu einem Rückgang der Infektionsquote. Im Moment beträgt die Infektionsrate 5-15%, das sind ca 2 Millionen Menschen (Stand 2012).

Die durchschnittliche Lebenserwartung liegt in Uganda bei 54 Jahren. Die Säuglingssterblichkeit liegt bei 8%, die Kindersterblichkeit bei 13,8% (Stand 2001).

Es gibt öffentliche Krankenhäuser, für die nicht bezahlt werden muss, und private, in denen man für Geld eine erheblich bessere medizinische Grundversorgung erhalten kann. Die wenigsten Ugander können das bezahlen. Auf 1000 Einwohner kommen 0,08 Ärzte.

Das Bevölkerungswachstum liegt bei 3,5% (2010). Die Fruchtbarkeit betrug im Jahre 2012 6,4 Kinder pro Frau. Das lag auch daran, dass nur 18% der verheirateten Frauen Zugang zu modernen Verhütungsmitteln hatten.

Ende Juli 2012 geriet Uganda wegen der Ausbreitung einer Ebola-Epidemie im Distrikt Kibaale in den Blickpunkt der Weltöffentlichkeit.

 

Menschenrechte:

Die jetzige Regierung stellt sich zwar positiv gesinnt gegenüber Menschenrechten dar und hat tatsächlich alle wichtigen internationalen Verträge und Konventionen unterzeichnet und ratifiziert, erhebliche Defizite, wie etwa der Umgang mit politischen Parteien und Regimegegnern oder der Rekrutierung von Kindersoldaten, sind nach wie vor offenkundig. Allein Joseph Kony, der Anführer der Lord´s Resistance Army, war vor seinem Verlassen des Landes verantwortlich für die Entführung und Versklavung von mindestens 25000 Kindern und Jugendlichen. Der aktuellen Regierung wird vorgeworfen, nicht genug getan zu haben, um diesen Massenmörder unschädlich zu machen. Auch Meinungs- und Pressefreiheit sind nach wie vor nicht gewährleistet. Homosexuelle Menschen werden politisch und gesetzlich verfolgt. Homosexualität kann mit bis zu 14 Jahren Haftstrafe geahndet werden, zuletzt wurde sogar öffentlich über die Todesstrafe diskutiert.

 

Situation der Kinder:

Kinder in Uganda wachsen mit einer Vielzahl von Problemen auf, die allerdings in vielen afrikanischen Ländern auftreten. In Uganda bilden Kinder unter 14 Jahren mit 50,9% die stärkste Bevölkerungsgruppe. Ihre Bildung und damit die Sicherung ihrer Zukunft wäre eine der wichtigsten Aufgaben, die der Staat zu lösen hat. doch die gesellschaftlichen Umstände lassen einen geregelten Schulbesuch nicht zu und so liegt die Analphabetenquote weiterhin bei über 50%. Besonders betrifft dies Mädchen und Frauen, die aufgrund des ugandischen Frauenbildes zusätzlich benachteiligt werden. Bildung ist aber der Schlüssel für ein Leben jenseits von Armut, Not, Abhängigkeit und Gewalt.

Mit über 13% hat Uganda eine sehr hohe Kindersterblichkeitsrate, die in Mangelernährung, hygienischen Bedingungen, Lebensumständen und Krankheiten ihre Ursachen hat. Mehr als 3/4 der ugandischen Bevölkerung lebt von der Landwirtschaft. Doch mit ihren Ernten können sie kaum die eigene Familie ernähren. Die traditionellen Anbaumethoden reichen nicht mehr, um dem Boden noch genügend Erträge abzuringen. Biologische Landwirtschaft oder Wassermanagement kennen die Farmer nicht. Einseitiger Anbau von Kochbananen, Mais, Bohnen oder Maniok führt zur Auslaugung des Bodens und zur Mangelernährung der Familien. Die Mangelernährung fordert ihren Tribut. Die Abwehrkräfte der Kinder sind extrem geschwächt. Dadurch sind sie krankheitsanfällig. Mehrmals im Jahr werden sie von schweren Malaria-Epidemien heimgesucht. Der fehlende oder extrem eingeschränkte Zugang zu sauberem Trinkwasser und sanitären Einrichtungen und die damit einhergehenden schlechten hygienischen Lebensbedingungen führen zum Ausbruch von Durchfallerkrankungen, Cholera und Typhus. Viele Kleinkinder sterben an diesen Krankheiten, weil eine medizinische Grundversorgung oft nicht möglich ist.

Ein weiteres großes Problem ist, dass viele Männer und Frauen mit HIV infiziert oder an AIDS erkrankt sind. Die Krankheit führt zunächst zu einer Einschränkung der Arbeitsfähigkeit und später dazu, dass die Eltern gar nicht mehr arbeiten können. Sterben die Eltern, bleiben die Kinder meist allein zurück und müssen zusehen, wie sie sich versorgen. Haben sie Glück, werden sie von Verwandten aufgenommen. Dort müssen sie arbeiten, können nicht zur Schule gehen, weil das Geld nicht reicht, bekommen selten die selbe Zuwendung wie die eigenen Kinder und wachsen auf fernab einer glücklichen Kindheit. Ein großer Teil der mittleren Generation in Uganda ist bereits an AIDS gestorben und hat tausende AIDS-Waisen hinterlassen.