Aktuelles

 27.03.2022

 

Liebe Mitglieder, Freunde und Sponsoren,
kaum zu glauben, aber nun ist tatsächlich mehr als 1 Jahr vergangen seit dem letzten Eintrag. Doch keine Angst - unsere Schule gibt es noch und alle Informationen, die ich aus Uganda erhalten habe, habe ich euch bereits in den verschiedenen Emails weitergeleitet. Leider konnte auch ich die letzten beiden Jahre wegen der Corona-Pandemie nicht zu unseren Kindern. Ich hoffe, dass ich das nun endlich in diesem Jahr kann.
Als erstes möchte ich euch und alle anderen Lesern unserer Webseite noch einmal einen Überblick über die Ereignisse des Jahres 2021 bis hin zur aktuellen Situation geben. Dann werde ich euch unsere diesjährigen Vorhaben und Pläne nennen. Am Ende möchte ich allen noch die neuesten Infos zu unserem Verein geben.
Auch das Jahr 2021 stand wieder ganz im Zeichen von Corona. Fast das gesamte Jahr befand sich Uganda im Lockdown. Somit waren auch alle Schulen bis auf wenige Wochen geschlossen.
Wir haben in dieser Zeit für unsere Kinder Pakete mit Lernmaterialien und Lernaufträgen für Homes-Schooling durch unsere Lehrer verteilen lassen. Ebenso haben wir unsere Spendengelder dazu verwendet, Nahrungsmittel und Trinkwasser zu unseren Kindern in die Slums zu bringen. Das haben unsere festangestellten Lehrer gemacht, die dafür mit einem "Notgehalt" bezahlt wurden. Die Miete für alle unsere Gebäude und Grundstücke mussten wir leider aber auch bezahlen.
Die Auswirkungen des Lockdowns sind in Uganda schon dramatisch. Es wird zwar geimpft, aber einen Überblick über die wahre Höhe der Infektionen gibt es nicht. Und so ist völlig unklar, wie weit eine Durchseuchung schon fortgeschritten ist. Der noch weit verbreitete Aberglaube und die Angst krank zu sein und nicht arbeiten zu können tun ihr Übriges. In keinem Land weltweit waren die Schulen aufgrund der Pandemie so lang geschlossen wie in Uganda. Die meisten der rund 15 Millionen schulpflichtigen Kinder in Uganda sind im März 2020, als die ersten Corona-Fälle auftraten, nach Hause geschickt worden und sind bis zum Beginn dieses Jahres auch dort geblieben. Lernen konnten sie dort ohne Lehrer nicht. In einem Land, in welchem 40 Prozent der Bevölkerung unter der Armutsgrenze lebt, konnten zudem nur wenige Familien ihre Kinder zu Hause lassen. Uganda hat eine der jüngsten Bevölkerungen weltweit. Dreiviertel der Ugander sind unter 25 Jahre alt. Die Hälfte der 48 Millionen sind im schulpflichtigen Alter. Durch den monatelangen Lockdown verloren Eltern ihre Jobs. Die meisten Schüler wurden deshalb losgeschickt, um Geld zu verdienen: Betteln, Müll sammeln oder kleine Hilfsjobs verrichten. Viele junge Mädchen prostituierten sich oder boten Sex für Nahrung und Kleidung. Nichtregierungsorganisationen melden, dass sich die Zahl der Teenager-Schwangerschaften im vergangenen Jahr verfünffacht hat. 640000 Mädchen unter 18 Jahren wurde schwanger oder haben bereits ein Kind geboren! Auch das ist eine furchtbare Folge des Corona-Lockdowns in Uganda. 
Ein weiteres großes Problem ist, dass es aufgrund der langen Schulschließungen nun in diesem Jahr doppelt so viele Einschulungen gibt, ein Großteil der privat geführten Schulen aber inzwischen pleite ging, da sie sich über Schulgebühren finanzieren. Das können nun noch weniger bezahlen. Auf jeden Fall sollen trotz der Lage auf Befehl der Gesundheitsministerin Ruth Aceng die Schulen jetzt geöffnet bleiben. "Die dritte Corona-Welle ist beendet. Wir müssen anfangen, mit Corona zu leben", so ihre Aussage.
Unsere Schule ist seit dem 10. Januar wieder geöffnet. Der erste Term wird am 15.April beendet werden. Die aktuelle Schülerzahl beträgt 453. Das ist eine positiver Tatbestand, zeigt es doch, dass der Ruf unserer Schule immer noch sehr gut ist. Natürlich spielt dabei auch eine Rolle, dass viele andere Schulen nicht mehr existieren und dass wir das niedrigste Schulgeld nehmen.
In diesem Jahr wollen wir zunächst erstmal den Schulalltag wieder normalisieren. Die Schule hat im Februar einen neuen Anstrich bekommen und im Moment laufen die Baumaßnahmen zur Erweiterung unserer Toilettenanlage. Ein Schulfest ist für den Sommer geplant. Mehr soll dann in diesem Jahr nicht passieren. Wir müssen sparen. An dieser Stelle möchte ich euch noch die Grüße und den Dank unserer Mitarbeiter vor Ort übermitteln. Ich schließe mich dem an.
Zum Abschluss noch kurz zum Verein. Der Vorstand wurde einstimmig für die nächsten 2 Jahre wiedergewählt. Und ihr seht, dass man auf unserer Seite "Aktuelles" jetzt oben die neuesten Einträge lesen kann. Man spart sich so das lange scrollen. War ein Tipp eines Spenders, den ich sehr gern umsetze.

Das war nun das Neueste. Liebe Grüße an alle und bleibt gesund.

Euer Frank

  

  

 31.12.2020

 

Hallo liebe Mitglieder und Freunde,
ein schwieriges Jahr ist nun zu Ende. Das Corona-Virus hat unser Leben verändert und hatte natürlich auch seine Auswirkungen auf unser Projekt. Lasst mich hier das Jahr noch einmal zusammenfassen, die momentane Situation schildern und einen vorsichtigen Blick in die Zukunft werfen. 
Bis März lief das Schuljahr wie gewohnt. Wir hatten den 1.Term mit mehr als 550 Schülern begonnen. Dann wurde auch in Uganda Ende März der Lockdown verhängt. Mit den zu erwartenden katastrophalen Auswirkungen. Die meisten Ugander sind, wenn sie überhaupt Arbeit haben, Tagelöhner. Mit dem Zusammenbruch des Transportwesens verloren alle diese ihre Arbeit. Eine Hungersnot war die Folge. Wer noch konnte, schickte seine Kinder zu den Verwandten in die Villages. Nun hätten wir ja eigentlich bei 550 Schülern genug Schulgeld auf dem Konto haben können. Hatten wir aber nicht, weil den Eltern wieder zu lange Rabatt gewährt wurde, und mit Beginn der Krise war der Rest natürlich verloren. Angesichts der Tatsache, dass unsere Mitarbeiter vor Ort nun tatsächlich mehr ans eigene Überleben dachten, habe ich mich mit der (durchaus berechtigten) scharfen Kritik etwas zurückgehalten.
Das übrig gebliebene Essen haben wir dann unter den Kindern verteilt, das Geld als Notgehalt unter den Angestellten.
Dann kam der Sommer und mit ihm eine Überschwemmungskatastrophe dazu. Randgebiete von Kampala unter Wasser, Entebbe komplett und wir genau dazwischen. Mit der Flut kamen natürlich Cholera und Typhus gleich mit. Da die Schule geschlossen war, durfte ich ja offiziell kein Geld schicken. Aber helfen mussten wir ja nun doch. Nach Absprache mit Finanzamt und Vereinsgericht ergab sich dann eine Möglichkeit, Hilfsgelder zu schicken. Wir brauchten nur einen Nachweis, dass unsere Gelder der Satzung gerecht verwendet werden (haben wir bekommen) und eine Möglichkeit, Geld sicher zu schicken (hab ich gefunden). Über den belgischen Finanzdienstleister WorldRemit habe ich dann von August bis Dezember rund 2500,- € nach Uganda geschickt. Von meinem Handy direkt aufs Handy unserer Lehrer im entferntesten Busch in Ostafrika. Schöne digitale Welt. Mit LUSD wäre es wohl aber nichts geworden (Insiderwitz!!!). Jedenfalls haben wir unsere Kinder weiter mit Essen und Wasser und unsere Angestellten mit Notgehältern versorgen können.
Im Oktober durften die Schulen per Präsidentenerlass wieder geöffnet werden, allerdings nur für die Abschlussklassen und nur unter strengsten Hygieneauflagen. Also habe ich zur Wiederaufnahme des Schulbetriebes zuerst im Oktober 6000,- € und dann im Dezember weitere 9000,- € auf unser Schulkonto überwiesen. Nun läuft der Betrieb wieder gut. Der Term soll bis März dauern. Ab April soll dann das nächste Schuljahr beginnen. Um wieder in den gewohnten Rhythmus zu gelangen soll es nur 2 Terme umfassen.
Bis März sind alle Kosten gedeckt, alle Mieten für das komplette Jahr 2021 sind bezahlt und wir haben noch mehr als 8600,- € auf unserem Vereinskonto. Große Ausflüge, Schulfeste oder Investitionen sollten wir uns trotzdem nicht leisten. Wir wissen ja nicht, was noch kommt. 

Soweit also alle Infos 
Liebe Grüße, nochmals alles Gute im neuen Jahr, vor allem Gesundheit und … sammelt schön fleißig weiter für unsere Kinder!

Euer Frank