Unsere Schule...
Juni 2019
Die Kampala View Private School befindet sich in der Gemeinde Bunamwaya im Distrikt Wakiso, nur 7 km entfernt von der ugandischen Hauptstadt Kampala. Die Schule wurde von mir im Oktober 2013 als Privatschule gegründet und bei der Distriktbehörde offiziell als solche registriert. Am 10. Januar 2014 wurde sie feierlich eröffnet. Die Schule ist für ugandische Verhältnisse relativ groß. Aktuell sind 415 Kinder angemeldet. Alle kommen aus der unmittelbaren Umgebung. Die Kinder der Schule werden in 10 Klassen unterrichtet. Es gibt mit der Baby Class, der Middle Class und der Top Class drei Kindergartenklassen. Hier lernen die Kinder im Alter von 3 bis 5 Jahren. Weiterhin gibt es sieben Klassen der Primary School - P1 bis P7. Die Schüler hier sind zwischen 7 und 13 Jahren. Aufgrund der großen Armut in der Region wurde die Höhe des Schulgeldes auf 90000 bis 130000 Uganda-Schilling (das sind ca. 20 bis 30,- Euro) festgelegt. Die Kinder der Kampala View Private School bezahlen damit nur ein Drittel der Gebühren, die an den meisten anderen Schulen der Region zu zahlen sind. Trotzdem erhalten alle Schüler täglich zwei Mahlzeiten und auch ihre Schuluniform kostenlos. Damit wollen wir auch den ärmsten Kindern der unmittelbaren Umgebung einen regelmäßigen Schulbesuch ermöglichen. Abhängig von der Schülerzahl unterrichten bis zu 13 Lehrer an unserer Schule. Alle Kinder erhalten Unterricht in Englisch (english), Mathematik (mathematics), Sozial-/Gemeinschaftskunde (social studies), Naturwissenschaft (science), Christlicher Religion (christian religion education), Sport (physical education) und in ihrer Heimatsprache Luganda. Unsere Lehrer haben alle eine abgeschlossene Ausbildung, wodurch wir uns eine höhere Qualität der Bildung und Erziehung unserer Kinder erhoffen. Schulgebäude und -gelände sind angemietet und es können 10 Räume als Klassenzimmer genutzt werden. Das Gebäude ist alt, wurde aber vor unserem Einzug renauviert, inzwischen mehrfach neu gestrichen und von einem einheimischen Zeichner kunstvoll bemalt und dekoriert. Die Innenausstattung, das heißt Schulbänke, Stühle, Tafeln und der Großteil der Lernmaterialien, wurde komplett neu angeschafft. Für unsere Kindergartenkinder haben wir spezielle, der Größe der Kinder angepasste Stühle und Tische anfertigen lassen. Seit Oktober 2017 gibt es einen Baby-Spiel-und Ruheraum. Später planen wir, noch eine kleine Bibliothek anzulegen, sodass alle Kinder ausreichend Bücher nutzen können. Seit April 2015 sind wir an die öffentliche Wasserversorgung angeschlossen, was die hygienischen Bedingungen an unserer Schule erheblich verbessert hat. Seit 2017 gibt es einen Stromanschluss. Unsere kleine Außentoilette ist ein Afrika-übliches Plumpsklo, jedoch sauber und, so weit möglich, auch hygienisch. Sie wurde im Februar 2016 komplett saniert und renoviert. Im Außenbereich haben wir eine aus Holz und Backsteinen konstruierte Kochküche. Weiterhin haben wir auf unserem Schulhof seit Oktober 2015 einen Spielplatz mit Karussell, Schaukel, Rutsche und Sandkasten. Seit Februar 2016 können wir durch neu angebrachte Dachrinnen und mit Hilfe von Wassertanks auch das Regenwasser nutzen. Ebenso wurde Rasen angelegt. Unser Schulgelände ist seit 2018 von einer stabilen Mauer umschlossen, was die Sicherheit unserer Kinder sehr erhöht. Ein Wachmann sichert das Objekt in der Nacht. Seit Februar diesen Jahres ist unsere Schule eine Boarding School. Unser neu geschaffenes Internat bietet in 4 zusätzlich angemieteten Häusern Lernstätten für Nachmittagsunterricht und je 2 Schlaf- und Wohnräume für unsere Internatsschüler.
Unsere Kinder kommen sehr gern zu ihrer neuen Schule um zu lernen und mit ihren Freunden zu spielen. Wir unterrichten nach dem in Uganda vorgeschriebenen Lehrplan, dessen Inhalte in den jährlichen Examen im Dezember geprüft werden. Zudem habe ich als Direktor der Schule verbindliche Festlegungen getroffen, welche Normen und Werte mein Lehrpersonal zu vermitteltn hat. Bunamwaya ist eine christlich geprägte Gemeinde. Und so steht die Vermittlung eines christlich-humanistischen Weltbildes im Mittelpunkt unserer Erziehung. Wir erziehen unsere Schüler weiterhin zu Toleranz. Toleranz gegenüber anderen Religionen, anderen Kulturen und Andersdenkenden. In einem Land, in dem die verschiedensten Stämme und Volksgruppen mehr als 40 verschiedene Sprachen sprechen und verschiedenste Kulturen pflegen, für ein langfristiges, friedliches Miteinander unabdingbar. Dies kommt auch unseren muslimischen Schülern und den Kindern der sudanesischen Flüchtlinge zu Gute, die unsere Schule besuchen. Weiterhin versuchen wir unseren Schülern Techniken zu vermitteln, die ein gewaltloses Lösen von Konflikten möglich machen. Da in Uganda trotz aller demokratischen Ansätze in den verschiedensten Stammes- und Regionalgesetzen Frauen und Mädchen nach wie vor benachteiligt werden, Unterdrückung und psychischer, physischer und sexueller Gewalt ausgesetzt sind, achten wir außerdem besonders auf die Gleichberechtigung und Gleichbehandlung von Jungen und Mädchen an unserer Schule. Dies versuchen wir auch an die Eltern weiterzuvermitteln. In unserer Schulordnung sind weiterhin Verhaltensregeln festgelegt, welche die Schüler erlernen sollen und zu befolgen haben und die darauf zielen, dass sie ihr Leben später besser meistern können. Zu diesen Regeln gehören Disziplin, Ordnung, Fleiß, Sauberkeit und Einhaltung der Hygiene, Pünktlichkeit, Zuverlässigkeit, Höflichkeit und Ehrlichkeit. Diese Regeln gelten im übrigen auch für alle Lehrer und Angestellten der Schule.
Unser Ziel ist, so vielen Kindern wie möglich einen Grundschulabschluss zu ermöglichen. So verfügen sie zumindest über Grundkenntnisse wie Lesen, Schreiben, Rechnen und Englisch, was sie in die Lage versetzt, eine weiterführende Schule besuchen oder ein eigenes kleines Geschäft gründen zu können oder aber zumindest mit anderen kommunizieren und so die täglichen Dinge des Lebens regeln zu können. So sollen sie in die Lage versetzt werden, in Frieden und zumindest in bescheidenem Wohlstand ihr Leben in ihrem Land leben zu können und zu wollen und nicht zum Flüchtling werden zu müssen. Die aktuellen Geschehnisse zeigen uns die Not und ohne Hilfe wird es nicht besser werden. Wir versuchen, diese Hilfe durch Bildung zu geben.
Im Februar 2019 haben wir unser sechstes Schuljahr erfolgreich gestartet und wir hoffen, alle unsere Ziele und Vorhaben weiterhin so erfolgreich verwirklichen zu können.